Derzeit fällt es mir schwer mich auf etwas schreibbares einzulassen. Das Wetter hat mich runter gezogen und all die ständig quietschenden Neuerungen unserer Zeit tun ihr übriges. Nachts erscheint dann immer diese schlaue Frau, wie eine Losverkäuferin geht sie auf mich zu und flüstert mir ins Ohr, schmeiß den ganzen Mist weg, verkaufe dein TV und hol die alten Platten aus dem Keller. Ach ja, und vor allem Kauf dir ein Los, ein Los bringt das Glück. Das Leben geht in die letzte Runde und mit ein wenig Glück hauen sich die „Idioten“, Führer, dieser Welt erst dann auf die Schädel, wenn der Träger mit unserer Urne unsere Entsorgung beendet hat. Immerhin hatten wir ja auch bei der Geburt Glück, dass wir nicht in den Weltkrieg geplatzt sind. Unsere Mütter waren entweder schlau, oder zu jung. Aber die Bedrohung im Atomraketenwald ist ja nicht die Einzige. Wer ist Freund und Feind und während wir die Frage noch diskutieren, warten unsere Widersacher schon darauf uns zu vernichten. Überall Sturm, überall schwere See und überall kein Land in Sicht. Das schlimme ist wir können nicht von Bord. Irgendetwas hat uns angetaut und wir sind letztlich auch zu feige das Messer zu finden das uns befreien könnte.
So schlägt der Sturm das Schiff durchs Meer und die Gischt hängt uns salzig an den Lippen.
Viele sind besorgt, gehen unruhig in ihr Bett, erinnern sich plötzlich an ein Gebet und sind sich nicht sicher ob nach all den Jahren des obszönen Genusses ein Gebet noch erhör finden kann. Lange hat man gedankenlos zugegriffen, aber der Tag der Abrechnung kommt immer. So steht es geschrieben, so sagt es bereits die heilige Schrift und so erzählen uns die vielen Gelehrten auf dem langen Weg in unser Jahrhundert.
Nur einige wenige denken darüber nach und zermartern sich selbst mit all den Fragen, all den täglichen Toten und all den Schreckensnachrichten die uns innert Sekunden ans Auge gespült werden. Der große Rest scheint die Botschaft zu ignorieren. Fußball und die Witze der Internetwelt finden genügend Abnehmer. Man debattiert über Tore und ignoriert selbst die, die nur 100 Meter vom Stadion entfernt ein Fußballspiel mit Menschenköpfen veranstalten.
Und während das Blut noch den Asphalt verschmiert, fressen sie Chips und Filmen alles mit dem Smartphone um sich später damit zu brüsten, schaut alle her, ich war dabei….
Gute Nacht Deutschland….
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Foto/Text JK ©2016
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