Ach ja Engel…

Deck mich mit deinen Flügeln zu und lass mich eine Weile ruhen – der Weg war weit – der Weg war weit…

So sang es einst Westernhagen im letzten Jahrhundert.

Das genau hat mich ergriffen. Es wird mir in jeder Sitzung mit meiner Psychologin deutlicher. Das Problem was ich zu lösen habe ist in mir. Klar – warum sonst spinnt der Kopf. Ich habe einfach ein erfülltes Leben gehabt, mit tausenden Highlights und überwiegend glücklichen Momenten.

Nun habe ich das zweite Mal einen radikalen Neuanfang gestaltet. Die alten Möbel, alle weg und so auch zig lieb gewordene Dinge aus früheren Zeiten, – alles Geschichte. Dann lief vieles nicht so wie wir es geplanten hatten. Wir mussten riesige Steine aus dem Weg räumen. Vom Schuhschrank bis zur Küche musste alles händisch neu aufgebaut werden. Wir bekamen ein IKEA Syndrom. Meine Depression, die Angstzustände, alles legte mich flach.

Ich war und bin platt und meine Psychologin musste mir erklären wie alt ich bin und was das Tun für mich bedeutet. Meinen Körper und Kopf zu verstehen. Ja, mein Fahrt bis hier hin war immer die Autobahn. Das war stets mein Anspruch und nun geht plötzlich nichts mehr. Das Leben zeigt mir den Stinkefinger und lässt mich liegen ohne jegliche Erklärung und Rücksicht.

Engel, lass die Zeit still stehen, hilf mir zu verstehen, lehr mich dankbar sein…

Foto/Text JK ©12/03/2023

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