Heute unsanft geweckt, aber dafür kaum geschlafen. Die Nächte ähneln einem Krimi in Dauerschleife. Nur die Protagonisten ändern sich von Zeit zu Zeit. Mal ist der Mörder der Gärtner und mal die alte Tante mit der 4711 Note. Das alles hat mich fest im Griff. Eng umschlungen wie als wenn es uns die Alten sungen.
Der Krieg wird lauter. Mancher nimmt das Wort grade so in den Mund als wäre es doch mal wieder höchste Zeit. Sorry aber das ist es was einem Angst macht. Na ja wenn nichts hilft dann eben Eskalation. Auf Teufel komm raus.
Heute sagte einer aus der Ampel, der Charakter des Krieges habe sich verändert. Und ich frage mich seit her, hat ein Krieg überhaupt Charakter? Zeugt es nicht eher von Charakter andere Lösungen zu finden. Mal ehrlich, ein Krieg nimmt doch nur die gesamte Menschheit in eine Art Geiselhaft.
Man solle sich heute über schöne Sonnenuntergänge freuen. So tönt es aus dem Radio und ich frage mich ernsthaft wie??
Gut kümmern wir uns um uns. Der Hund muss gleich einmal raus und Frau Nachbarin ist über meine Kündigung der Wohnung geflogen. 4 Augen sehen, welch Glück, mehr als zwei. Nun geht alles seinen Gang. Wenn nur der Stock in meinem Hintern nicht wäre. Er bremst und bremst – und bremst er nicht dann zweifelt er und sinniert über Sein oder nicht Sein.
Aus dem Äther klingen genau jene Lieder die mich noch zum Tanzen gebracht haben. Was für eine geile Zeit das war. Meine Frau bedauert das zutiefst dass sowas heute nicht mehr mit mir zu machen ist. Nicht dass es nicht ginge, nein die Lust am Leben ist eben schon lange gegangen. Die Einsamkeit ruht nun fast 7 Jahre auf mir. Einzig der Hund dient als Retter und wird der Aufgabe im vollen Umfang gerecht. Tiere haben das Gespür wenn es einem schlecht geht. Vor allem Hunde.
Nun es sind noch dreieinhalb Monate und dann… – ach ja und dann. Ich sagte ja bereits, auf jeden Fall weg hier. Das mit diesem bockigen Menschen tun wir uns nicht länger an. Außerdem wird der Zins für die Bude sich drastisch erhöhen. Gas und Krieg soviel dazu. Leid tut mir die eine oder andere Nachbarin, aber das beruht zum Glück auf Gegenseitigkeit.
Gestern kam eine kleine osteuropäisch artikulierende junge Frau um drei Kisten mit Flohmarkt Dingen abzuholen. Alles umsonst und endlich hat es nach 4 Fehlversuchen geklappt alles loszuwerden. Unglaublich wie satt die Menschen sind. Man muss ihnen quasi das Tafelsilber noch aufpolieren, sonst mögen sie es nicht – nicht einmal umsonst.
So jetzt aber zum schnarchenden Wuffi…
Foto/Text JK ©12/04/2022
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