Was war das für ein Jahr. Vieles wäre im Stande gewesen uns von den Lügen des Alltags abzulenken. Und doch wurden sie am Ende enttarnt oder enttarnten sich gar selbst. Warum stellen sich Menschen selbst ein Bein und sich damit selbst in Frage. Den Aufrechten Gang lehnen sie scheinbar ab. Häßlich ziehen sie ihre Kreise und wagen es keinesfalls ihrem auserkorenen Gegner in die Augen zu schauen.
Was sagt das über das Selbstbewusstsein des Lügners aus? Nun ich denke mangelndes Selbstbewusstsein ist eine der größten Schwächen unserer Zeit.
Gestern sahen wir den Film Werk ohne Namen, ein Film der Dinge auf den Punkt bringt. Genial schauspielerisch dargestellt und umgesetzt. Dort wird klar wer am Ende Opfer seiner Lügen wird. Ein Bilderbuch der Metapher „Lügen haben kurze Beine“, auch wenn es im Film Jahrzehnte dauern wird, am Ende wird abgerechnet.
Die Familie in eine Art Sippenhaft zu nehmen um des eigenen Egos Willen grenzt eben an schizophrenen Wahnallüren. Im Film sieht man in einzigartiger Härte wie ein Vater seine eigene Tochter, seiner eigenen Karriere zu opfern bereit wäre. Schlimm wenn man das Tun einmal in Alltagsszenen umsetzt.
Gruselig…
Aber es ist nun einmal so in der heutigen Zeit. Einer der gerne lügt ist es so gewohnt sich vor anderen zu verstellen, dass er am Ende sich vor sich selbst verstellt. Einmal entdeckt kämpft er dann bis zum Exzess gegen seine Entdecker an. Immer mit der Prämisse alle anderen begingen den eigentlichen Betrug.
Erst wenn alle Kriege verloren und kein Stein mehr auf dem anderen ruht, wenn die große Ernüchterung zur Einsamkeit des Sein führt, erst dann wird jenen das eigene Gewissen quälend daran erinnern, dass bohrende Einsamkeit die einzig gerechte Strafe auf den überhobenen Egoismus ist…
Foto/Text JK ©30/12/2020
