Wer nicht hören will der muss eben fühlen…

Das dürfte wohl das Motto der nächsten Wochen, zumindest für den Jahresausklang sein. Ja ihr 10 cm Stoff Verweigerer ihr seid gemeint.

Das Wochenende hat sich so dahin geläppert und ich habe wie so lange schon meinen eigenen Kampf gekämpft. Zum Glück haben wir für Weihnachten alles im Sack und ehrlich gesagt hat es mich grade an Heiligabend noch nie ins KaDeWe getrieben. An der Austernbar herrscht dichtes Gedränge und den Lachs, so gut er dort schmeckt, muss in ellenlangen Reihen erobert werden.

Das braucht keiner. Früher musste ich das ab und an auf mich nehmen. Wenn Wolle an Weihnachten auflief, dann musste es Bornholmer Lachs sein. Notfalls hatte den auch Rogacki in der Wilmersdorfer aber dort stand man in der Sylvesterschlange schon mal im Freien. Heute hält schon mal Rewe oder Aldi her und sterben tust du davon auch nicht. Einzig das Ersparte hat längeren Bestand.

Nun haben uns die Verhältnisse also einen Strich durch unsere Überlegungen gemacht. Falsch gerechnet und man kann denen noch nicht einmal die gesamte Schuld einfach in die Schuhe schieben, nein der Mensch ist zumindest mit schuld am derzeitigen Stand der Pandemie.

Teuflisches Virus aber auch…

Der Hund hat mich grade in die Kälte gezwungen und nun werde ich hier noch zu Ende tippen und dann das bereits vorbereitete Essen in die Röhre schieben.

Was mir ja unheimlich auf das Gemüt schlägt ist die alltägliche Werbeflut via Mail. Manchmal frage ich mich wo der ganze spam herkommt!?! Ekelhaft das…

Aber es gibt dagegen kaum ein Mittel. Allenfalls Emailadressen einsetzen die man dann bei ansteigender Flut einfach platt macht und wechselt. Aber das ist natürlich auch mit Arbeit verbunden, zumal man sich dann mit solch einer nirgendwo offiziell registrieren sollte um einzukaufen.

Na gut nun rückt Weihnachten immer näher und Freude darüber geht glaube ich anders. Mal sehen was der Enkel zu unserer Konsequenz sagt, dieses Jahr keine Spielzeuge zu überreichen. Das wird noch spannend werden. Aber einer muss ja mal ein Zeichen setzen und dem fast wöchentlich anrollenden Lieferwahn von Amazon ein Ende bereiten. Ich sage es gerne zum tausendsten Mal, man kann Kinder auch mit Geschenken erschlagen und krank machen.

Bleibt mir noch mit einem schönen Gedicht für Heute zu enden:

Das Jahr ward alt. Hat dünnes Haar.
Ist gar nicht sehr gesund.
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.
Kennt gar die letzte Stund.
Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.
Ruht beides unterm Schnee.
Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.
Und Wehmut tut halt weh.
Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.
Nichts bleibt. Und nichts vergeht.
Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.
Nützt nichts, dass man’s versteht.
Und wieder stapft der Nikolaus
durch jeden Kindertraum.
Und wieder blüht in jedem Haus
der goldengrüne Baum.
Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,
wie hold Christbäume blühn.
Hast nun den Weihnachtsmann gespielt
und glaubst nicht mehr an ihn.
Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.
Dann dröhnt das Erz und spricht:
„Das Jahr kennt seinen letzten Tag,
und du kennst deinen nicht.“

(Erich Kästner)

Foto/Text JK ©14/12/2020

Werbung

Kommentar verfassen

Bitte logge dich mit einer dieser Methoden ein, um deinen Kommentar zu veröffentlichen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s