Heute bringt das ZDF einen Dreiteiler über die Leute in einem Dorf in Brandenburg. Ich habe mir gegönnt alle Teile vorab in der Mediatheken anzusehen. Diese Zerrissenheit und auch das sture festhalten der einzig allein richtigen Meinung welches sich durch den ganzen Film zieht kam mir irgendwie bekannt vor.
Es war Anfang der 2000der ich war bei meinem Freund der sich „drüben“ in einem Minidorf ein Haus mit Grundstück gekauft hatte. Natürlich zu Ausverkaufspreisen! 30.000 Piepen plus Notar und basta. Das Dorf 30 Einwohner und kein Funkloch was ich größer bis heute angetroffen habe.
Das Verkäufer Ehepaar schon damals etwas betagter saß mit beim Frühstück, ja hatte dies sogar von ihrem Haus, 3 Nummern weiter mitgebracht.
Am Abend zuvor, mein freund und ich hatten uns schwer mit Rotwein vergiftet und da war Frühstück bei mir noch nicht drin. Also Kaffee und ein trüber Blick auf die mitgebrachten Brötchen.
Es dauerte keine Minute, da platzte die Dame des Dorfes gegen mich heraus:
Na wohl so ein verwöhnter Wessi, Ostbrötchen sind wohl nicht nach seinem Geschmack!!!
Ich war zu müde und zu anständig um sie anzublaffen jedoch hinterließ diese kleine Szene einen bleibenden Eindruck, der auch 30 Jahre nach dem Mauerfall in mir Bestätigung und irgendwie auch ein kleines bisschen Freude hervorruft, dass es jetzt in diesem Film soviel gezeigte Zustimmung gibt…
Foto/Text JK ©09/03/2020
