Ja so weit war das Land…
Ach ich träume von früher. Nicht weil da alles besser war, nein ich denke schlimme Dinge passierten da ebenfalls, jedoch konnte man nicht wie heute überall sein und wer keinen Fernseher besaß, dem blieb nur noch das Radio und Nachrichten kamen nur selten von weit her.
Damals hörte ich gerne die Schlager der Woche und ab und an mal ein aufregendes Hörspiel im RIAS. Es geschah in Berlin oder Familienprosa von Ewald Wenck. Damals wars, Geschichten aus dem alten Berlin. Spannend, witzig, irre. Was damals auch ankam war Friedrich Luft, eigentlich Kulturkritiker, aber ebenso begnadeter Erzähler und Geschichtenschreiber.
So war das damals und wenn dann aus meinem kleinen Transistor die Zeilen dröhnten:
Wir standen am Fenster mit unseren Träumen Im Haus am Eriesee. Ein kalter Dezembermond hing in den Bäumen, da fiel der erste Schnee. Ein Zauber betörte die Herzen, das Wunder der Liebe geschah. Und dann über Nacht war es Winter geworden, Winter in Canada…
Ich liebe die Melancholie dieses Liedes und würde viel dafür geben noch einmal 55 Jahre zurückzukehren.
Ich habe solche Sehnsucht danach und wenn ich so am Fenster stehe und in die Ferne schau‘, dann seh‘ ich graue Wolken und suche die Sterne und vielleicht fällt auch der Schnee
So einsam allein und es brennt auch kein Feuer. Was ist aus dem Glück nur von damals geworden und dem Winter in Canada..?
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Foto/Text JK ©30/12/2019