Die Haltlosigkeit der Welt…

Kam mir doch das alte Filmchen „das kalte Herz“ in neuem Gewand zu Augen. Ich hab den alten Schinken seit meiner Kindheit gefühlte tausende Male gesehen. Immer an Weihnachten wurde er aus der verstaubten Kiste des TV Archive reaktiviert und nun haben sich vor 2 Jahren eine Handvoll wunderbarer Schauspieler erbarmt und ein kleines Meisterwerk erschaffen!! Danke dafür!!

Wunderbar wie uns dieses alte Film Märchen heute noch den Spiegel vorhält. Er zeigt explizit wie Geld regiert und jegliche Empathie zu Boden geschliffen wird. Ja er zeigt ein Abbild unserer Zeit und den groben Verfall unserer Gesellschaft. Wir wollen Gutes jedoch zum Nulltarif, wir wollen große Stücke vom viel zu kleinen Kuchen und strafen jeden mit Missgunst, ja Hass, der uns dabei im Wege steht.

WIR haben verlernt Mensch zu sein. Ähnlich wie der Kohlen-Peter aus dem Film lassen wir uns mit dem Teufel ein und spielen nicht einmal mehr nach außen den braven Soldaten. Was hat das denn noch mit Menschlichkeit zu tun. Was mit Liebe, Wärme Zuneigung am Hut? Nichts!

Egal in welche Ecke der Welt ich derzeit telefoniere und meine Fühler ausstrecke, überall der gleiche Tenor.

Ich habe grade mit meinem Tiroler Freund gesprochen und ihm einmal klar gemacht nach was ich mich sehne. Mein kleines altes Gästezimmer bei seiner Mam, wo ich in bescheidensten Verhältnissen einst Urlaub gelebt habe und wo Nachts die Sterne ins Zimmer schienen und der kleine Bach plätscherte. Nichts konnte einen dort je aus der Ruhe bringen. Es war wie auf einem anderen Planeten, ein Ort der inneren Einkehr und der unendlichen Ruhe.

Wenn es in meiner Macht stünde würde ich dorthin zurückkehren und fast jeden Preis dafür bezahlen. Man könnte mir die ganzen Neuerungen des 21. Jahrhunderts abtrotzen würde ich nur diese Ruhe und Geborgenheit bis zu meinem Lebensende noch einmal fühlen können. Mit all unseren Errungenschaften haben wir Menschen uns selbst zerstört und uns keine Freude gemacht.

Wie Gefangene sitzen wir in golden Käfigen und bemerken erst viel zu spät dass wir dafür mit unserer Freiheit bezahlt haben…

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Alle Welt sehnt sich nach Freiheit, und doch ist jedes Geschöpf in seine Ketten verliebt; das ist der Urwiderspruch, der unentwirrbare Knoten unserer Natur.

Sri Aurobindo

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Foto/Text JK ©18.12.2019 „Filmtip“ ARTE Das kalte Herz

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