Ich glaube, das eigentlich Böse auf der Welt; ist eine Kindheit ohne Liebe!
Nach meiner harmonischen Kindheit, nach der mich dann die 68er Bewegung erreichte, war ich ein hübsches Kerlchen mit grade mal 15 Jahren. Also eigentlich etwas zu spät geboren, aber für die 68er WG Damen genau das richtige zum Spielen.
Ich bin im Westen Berlins groß geworden, hab in Schöneberg David Bowie nachgeäfft und mir knallenge Hosen in Frauen Boutiquen gekauft, hab lange Haare gehabt und geknutscht was mir in den Sinn passte.
Wie auch WG-Meister Langhans, Herbert Grönemeyer und meine Weggefährten Rio Reiser und Karl Dall, habe ich mir früh über das „wer bin ich, wer sind meine Eltern und was lief 33 schief in Deutschland“ gemacht.
Auch ich habe Fragen gestellt und oft kaum Antworten bekommen. Aber ich habe, und da sind wir wieder bei den 68ern, nie aufgehört sie zu stellen, um für mich mit reinem Gewissen meinen Weg zu finden und aufrecht gehen zu können.
Ich hab dann in Marina recht früh ein Mädchen gefunden, das meine Art zu leben faszinierend fand und seit nunmehr über 45 Jahre den Weg an meiner Seite mit mir geht.
Als Musiker, Frontmann und Charmebolzen hat sie mich kennen und lieben gelernt und sie hat mich nie verändert, denn ich wäre als einer der langweiligen Spießer aus unsrer Oberschulzeit nie eine Alternative für sie gewesen.
In unserem ganzen Leben sind wir immer dem gefolgt, das uns für richtig erschien. Es musste uns schlüssig erscheinen und dabei war es Wurst, ob wir dem Mainstream folgten oder nicht.
Man wird nicht automatisch zum Asshole, nur weil man dem Mainstream folgt, denn manchmal muss auch der Mainstream S C H E I S S E N….
Foto/Text JK ©07/07/19