Meine Tastatur führt kein Eigenleben…

Ich sitze ganz alleine in meinem Zimmer, das Licht kommt spärlich durch den Herbstmorgen. Ich warte auf den Tagesanbruch und auf eine brauchbare Idee für einen Text. Nichts hat bei mir Automatismus, nicht heute, nicht morgen, nicht jetzt.

Am Himmel blinken die Lichter eines Flugzeugs und während es seine weißen Streifen in den Himmel schreibt, beginnen erste Impulse in meinem Kopf zu einem neuen Text heranzureifen. Ich geb’s auf, denn mir fallen fast die Augen zu. Es ist einfach noch viel zu früh um klare Gedanken zu fassen. Und es ist eben auch nicht korrekt sich jeden Tag an den selben Lügnern abzuarbeiten.

Manchmal sitze ich im Schneidersitz auf dem Bett. Lese im iPad Paul Auster und denke mich in sein Brooklyn. 25 oder 26 Minuten vor 4 Uhr morgens sang einst Chicago und so wie damals im Text, starre ich ebenso ausdruckslos ins Leere, stehe auf, um mir Wasser ins Gesicht zu spritzen, weil ich wach bleiben will.

Ich frage mich manchmal auch wie viel ich aushalten kann. Soll ich’s noch länger versuchen?

Ich spüre, dass ich eigentlich schlafen sollte und manchmal dreht sich mir alles vor den Augen. Ich schreibe meine Texte mit viel Herzblut und ich schreibe sie im Stück und nicht in Scheiben. Es rattert ab und zu aus mir heraus und so geschieht es oft, dass ich im Schreiben kaum noch hinterher komme. Es mag sein dass sich dabei auch einmal der eine oder andere Fehler einschleicht, aber ich denke der ist zu verzeihen und im Sinne des entspringenden Textes auch entschuldbar.

Selbst Lektoren lesen immer wieder Fehler mit und selbst bei erschienenen Büchern kann man immer auch diese kleinen Teufel finden, welche sich hartnäckig eingeschlichen haben. Die Autokorrektur spielt einem im Übrigen manchmal noch dazu die größeren Streiche. Bow was habe ich da schon alles erlebt und im Nachhinein nicht einmal den Zusammenhang der eigenen Zeilen verstanden. 😉

Ich suche immer noch nach einer brauchbaren Textzeile und das obwohl die Nacht nun wirklich längst vorbei ist. Da mir heute scheinbar nur schwer die Einfälle kommen, bin ich am Ende doch ganz froh meinen Lesern auch einmal noch ein wenig mehr Einblick gegeben zu haben, denn nichts ist schlimmer als Automatismus und es gibt kaum eine größere Schmach für einen wie mich, sich aus lauter „Muss“ in einen Text zu werfen, der am Ende dem Verfasser in keiner Weise gerecht wird…

Foto/Text JK 29/11/2017

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2 Kommentare zu „Meine Tastatur führt kein Eigenleben…

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