Ich war ein aufgewecktes Kerlchen und daher war mir schon als Kind klar, dass alles in dieser Welt eine gute und eine schlechte Seite hat. Meine Eltern sagten mir, ich solle immer bei der Wahrheit bleiben – sicherlich der beste Rat, den ich je bekommen habe.
Denn mein sehnlichster und einziger Wunsch ist es, mich frei zu fühlen – und mit Lügen geht das nunmal garnicht. Wie ein Vagabund ohne Bindung und Rückhalt wuchs ich auf und meine Devise war allzeit: mich hält nichts und niemand auf.
Ich habe mich im Leben nie danach gesehnt, jemand anderes zu sein und je weniger ich auch manchmal hatte, umso glücklicher machte mich das manchmal.
Meine Mutter riet mir immer, ich solle sehr wachsam sein und vor allem vernünftig bleiben, denn manche würden mir nur schmeicheln, um mich leichter über den Tisch ziehen zu können.
Und ich antwortete ihr dann oft, keine Angst, Mama, die nehmen sich sowieso, was sie wollen und ab und zu einen Fehler machen gehören letztlich doch genauso zum Leben dazu!
Ich war wie ein Vagabund – und nichts hält mich auf, so ging es fast mein gesamtes Leben lang. Aber auch Vagabunden werden irgendwann zahm und vor allem sesshaft und so blicke ich heute eben immer wieder gerne zurück in meiner Biographie und nicht selten sehe ich den Jungen der die Welt umarmt hat und der ständig auf der Suche nach neuen Abenteuern war, grade so wie ein Vagabund…
Foto/Text JK ©28/11/2017