Achtsamkeit Achtsamkeit Achtsamkeit…

Achtsamkeit ist die Bereitschaft, die wirkenden Energien in all ihren Facetten wahrzunehmen, anzuerkennen und zu deiner Handlungsgrundlage zu machen. Allerdings nicht, sie zu kontrollieren Der Begriff erklärt sich eigentlich ganz von selbst, wenn wir uns das Gegenteil von Achtsamkeit, nämlich die Unachtsamkeit, vor Au­gen führen.

Unachtsam wollen wir im Grunde genommen doch alle nicht sein, und so bleibt eben nur die Achtsamkeit. Dazu müssen wir uns aber erst einmal dessen bewusst wer­den, welche Auswirkungen unser Verhalten hat, sonst können wir es ja nicht ändern und gegebenenfalls anpassen.

Neulich hörte ich in einem Film folgenden Text, der meines Erachtens auf Friedrich Rückert hinweist. Man sagt Rückert ja nach er konnte die Seele in einem Text festhalten und so habe ich ohne weitere Recherche mal auf die meine gehört…

Sei achtsam Liebster, wenn du mir nahe sein willst. Ich scheine dir stark und klar, begegne dir sorglos und freundlich, als ruhte ich in mir, als stünde ich allein und bräuchte niemand. Meine Unabhängigkeit erscheint dir anziehend, aber sei schlau Liebster. Versuche mich zu ergründen, denn ich habe viele Gesichter. Und in Wahrheit bin ich verstört und furchtsam. Ich bin jemand, den du nicht kennen lernen sollst, deshalb sehe ich dir nie lange in die Augen, auch, wenn ich mich danach sehne. Mich quält die Frage, ob du mich lieben könntest, mich nehmen, wie ich bin, mir zeigen, was ich wert bin, mich auffangen, wenn ich falle. Aber nichts von alledem sage ich dir, vor lauter Angst, dass du mich auslachst, bin ich wie erstarrt und stoße dich zurück, je näher du mir kommst, sage dir, dass ich dich nicht brauche.

Aber um Gottes Willen: Glaub mir nicht! Sei geduldig Liebster, wenn du mir nahe sein willst.

Wundervoller kann man einen Text kaum schreiben, aber er wirft bei mir natürlich dann auch gleich wieder Fragen auf:

Wer ist heute noch bereit sich so einfühlsam zu zeigen und welcher müde Zeitgenosse, hat nicht längst schon einen ganz gewaltig anderen Weg eingeschlagen. Einen Weg, zusammengesetzt aus all den erlebten Frustrationen seines Lebens.

Ja, seines Lebens…!

Wir gehen heute oft miteinander um, als seien unsere Freunde und Partner mit all Ihren Bedürfnissen und Anforderungen nur pflegebedürftige Ärgernisse, im besten Fall noch Erfüllungsgehilfen für das, was uns fehlt oder was noch irgendwie ansteht.

Wir ärgern uns übereinander, weil wir unterschiedliche Bedürfnisse haben, oder bloß weil wir uns mal wieder nicht auf einen gemeinsamen Fernsehabend einigen können, oder aber weil der eine kuscheln will, während der andere lieber liest, weil der eine reden will, während der andere nur in Ruhe gelassen werden möchte.

Wir denken ab und zu insgeheim sogar über Trennung nach, wollen es aufregender, prickelnder, lebendiger oder friedlicher. Dabei übersehen wir ganz, welchen Schatz wir an unserer Sei­te haben. Und wir vergessen, dass wir sehr viel dazu beitragen könnten, unsere Liebe aufregender, inniger, lebendiger und freier, weniger kontrolliert und unterkühlt zu gestalten.

Aber, so war das nicht gemeint mit der Liebe, erinnern wir uns mal bitte daran, doch dann läuft grade der Keller voll Wasser, und wie­der ist grade kein Geld da, und die Kinder müssen in die Schule ge­bracht werden und, und, und…

Dabei ist doch eigentlich alles gut, und doch verstehen wir grad garnicht, wieso wir nicht glücklicher sind.

…Nun, Glück braucht Bewusstheit.
…Und Mut.
…Und innere Freiheit.

Man muss nicht immer die „Alten Meister“ zitieren, wenn man wie ich eine Quintessenz zu den eben aufgeschriebenen Aussagen machen will…

Ab und zu reicht auch ein „Silbermond“

Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit
In einer Welt in der nichts sicher scheint
Gib mir in dieser schnellen Zeit irgendwas das bleibt

Gib mir einfach nur ein bisschen Halt
Und wieg mich einfach nur in Sicherheit
Hol mich aus dieser schnellen Zeit
Nimm mir ein bisschen Geschwindigkeit

Gib mir was, irgendwas, das bleibt…
©Silbermond

Foto/Text JK ©29/09/2017

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