Nichts ist mehr wie es war…

Ich gebe zu am Anfang war mein Gedanke nur: „was für ein kontaktgestörter Erbsenzähler“. Heute, Jahre später sehe ich die Welt jedoch nicht mehr so rosarot. Nein ich erkenne ein tiefes Trauma, welches sich in sein Leben eingeschlichen hat um ihn über Jahre hinweg festzuhalten, ja zu arretieren und im verdrehten eigenen Ego festzuzurren. Wobei ich mir ganz sicher bin, dass er den Fluch einst selber gerufen der ihn nun nicht mehr aus seinen Fängen gibt und so kreist er im Geiste verloren seinen eigenen Gedanken hinterher, ohne die geringste Chance seiner bizarren Vorstellung von sich selbst und der Tatsächlichkeit des Lebens Herr zu werden.
Man könnte denken ich rede von Wilders oder Erdogan, oder gar von Trump. Auch deren Phantasien ziehen wohl ähnliche Kreise. Aber der Weg ist wesentlich kürzer der begangen werden muss und ich könnte direkt zum Telefon greifen um den Protagonisten meiner Gedankenspirale zu erreichen. Natürlich käme mir das überhaupt nicht in den Sinn und so dient es nur der Erklärung der Nähe, die eine Nennung vermeidet.
Namen sind oft Schall und Rauch, wenn es ins Mark treffen soll dann bleibt man besser im Halbdunkel und kann sich seines Erfolges um so vieles sicherer sein. Es gibt immer einen Leiter auf dieser Welt und oft heißt grade der „Weiter“.
Nun es ist ähnlich wie beim WDR zu hart für die Couch. Der WDR konzipierte eine gewagte Serie über Psychologen, die ARD verbannt den Pilotfilm ins Spätprogramm. Natürlich fragt man sich, wie viel Realismus kann man dem Patienten, „hier“ Zuschauer zumuten?
Auch mir geht es so, jedoch spielt natürlich auch anderes die Rolle. So halte ich den Ball besser etwas flacher um erstens nicht selbst abzuheben und zweitens nicht noch mehr anzuecken. Einzig sich nicht darüber auszutauschen wäre für mich ein klarer Fehler. Frust und das Gefühl auf etwas unheilbares gestoßen zu sein, sollte man immer Freiraum einräumen und keineswegs trocken herunterschlucken. Das nämlich führt regelmäßig zu Magenverstimmung und aktiviert den Brechreiz.
Nett ist auch in diesem Film niemand, und selbst das Buch von Hannah Hollinger, erklärt auch nur ansatzweise, warum das so ist. Hier sehe ich ausnahmsweise Parallelen zu meinem Beitrag. Alle scheinen wohl nur großen im Schatten von jemandem Übermächtigen zu stehen: Greta aus dem Buch und Film in dem ihres verstorbenen Mannes, Benjamin in dem seines Übervaters. Was Stefanie passiert ist, bleibt unausgesprochen und mein Protagonist bleibt fast eine seelenlose Metapher, wäre da nicht ich und mein Telefon. Der Zuschauer ist hier genauso wie mein Leser auf demselben Stand wie ein Therapeut und kann sich wenn er nun gerne möchte mehr Gedanken dazu machen…
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Foto/Text JK ©28/03/2017

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