Seneca sagte einst: „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“ Claude Monet hat am Ende seines Lebens nur noch Reflexionen gemalt. Immer wieder malte er seine grünen Seerosen bei sich ständig verändernden Lichteinflüssen. Er tat dies bis zu seinem Tode und sah die Reflexion als eine der schwersten Darstellungen einer sich ständig verändernden Umgebung. Tag, Nacht, Sonnenstand stellen für den Betrachter oder Maler teils in Bruchteilen von Minuten, eine eben noch verborgene, teils völlig neue Sicht auf die Dinge dar.
So ist es nicht verwunderlich, dass Menschen, so auch ich, sich immer wieder darüber Gedanken machen, welche Reflexionen sie selbst auf andere Menschen bilden. Reflexion bedeutet ja in der Umgangssprache, wenn auf eine geistige Tätigkeit bezogen, in etwa: Nachdenken oder Überlegen und in unserem konkreten Fall: Was denkt der Mensch mir gegenüber eigentlich wenn er mich, jetzt und hier beurteilen sollte?
Die Fähigkeit zur Selbstreflexion ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für uns Menschen, um Unabhängigkeit aufbauen zu können. Nur wer sich selbst kennt ist in der Lage, das eigene Verhalten objektiv wahrzunehmen. Selbst reflektierte Menschen kennen ihre Haltung zum Leben und haben eine ganz besondere Einstellung entwickelt, welche als Voraussetzungen gilt ein erfülltes Leben zu führen.
Ich denke man kann sich seiner nur selbst bewusst sein, wenn man sich selbst öfter einmal reflektiert. Tun wir also, was der Duden darüber schreibt, reflektieren wir über die eigene Person. Vor allem dann, bevor wir dies über unser Gegenüber tun. Denn jeder Akt der Selbstreflexion, welcher unser Leben positiv verändert, wär der richtige Schritt zur eigenen Emanzipation…
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Foto/Text JK ©30/01/2017