Die Kunst Künstler zu sein…

Manchmal sind wir wie Sonnenkönige und mancher sagt uns nach wir brauchen kein Solarium. Aber bereits da findet man einen der vielen Irrtümer, welche man über uns gerne verbreitet. Wir haben Präsenz und doch sind wir hinter der Bühne zurückgezogen und gewissermaßen verletzlich. Es kann uns schneller treffen als einen der scheinbar wenig mit Kunst in Berührung gerät und in seinem Umfeld als Normalo gilt. 
Wir Künstler begreifen oft zu spät, dass unsere wahre Heimat die eigene Emigration ist. Wir ziehen uns eben in uns zurück und entziehen uns der Grausamkeit einer Welt die uns Angst macht und die uns auf Dauer zerfleischen würde. Es ist eine besondere Welt, dabei wollten wir nie etwas besonderes sein, eigentlich war unser Ziel nur die Einzigartigkeit, die wir jede Nacht träumten und an dessen Vollendung wir noch vor Erreichen zu Grunde gehen.

Letztlich sind wir nach außen lauter als es uns oft lieb ist, denn unsere größte Angst ist nicht anzukommen an den selbst aufgestellten Zielen. Wir wünschen uns nichts sehnlicher sowohl als Bilder, als auch als Menschen zu funktionieren. Wir wollen Popstar sein und lehnen den Flop kategorisch ab, weil er uns nicht überleben ließe. 
Dafür leben wir, dafür streiten wir, dafür kämpfen wir und dafür lieben wir. Manche von uns schaffen es und manche gehen daran zu Grunde. 
Für uns Künstler ist es ein tiefes Bedürfnis unserem Leben einen Sinn, eine Bedeutung zu geben, die über den Spass hinausgeht. Wir wollen Menschen erreichen in dem wir sie berühren und im besten Fall, tief in ihrer Seele berühren. 
Uns gefällt der Gedanke einiger Kulturen, dass jede Seele die aufsteigt einmal wieder zur Erde herunter regnet und dass auf diese Art und Weise all das was in uns steckt nicht verloren geht, sondern die Erde aufs neue befruchtet…
JK
Einen Gedanken verfolgen – wie bezeichnend dies Wort! Wir eilen ihm nach, erhaschen ihn, er entwindet sich uns, und die Jagd beginnt von neuem. Der Sieg bleibt zuletzt dem Stärkeren. Ist es der Gedanke, dann läßt er uns nicht ruhen, immer wieder taucht er auf – neckend, quälend, unserer Ohnmacht, ihn zu fassen, spottend. Gelingt es aber der Kraft unseres Geistes, ihn zu bewältigen, dann folgt dem heißen Ringkampf ein beseligendes, untrennbares Bündnis auf Leben und Tod, und die Kinder, die ihm entspringen, erobern die Welt.

Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

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Foto/Text JK ©28/12/2016

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