Es war Mitte der 60er Jahre als ich mir den Luxus erlaubte eine weitere Platte der Beatles zu erwerben. Es war Revolver.
Schon früh fing ich an hinter die Kulissen der Songs zu schauen und konnte damals natürlich nicht alles, was bereits im psychedelischen Einfluss entstanden war empfinden oder nachvollziehen. Jedoch hatte ich oft das sichere Gefühl, dass mich der eine oder andere Song noch in Jahrzehnten berühren würde, oder mich gar nicht loslässt.
So geht es mir mit einem Stück der Scheibe, das kurz und einfach here, there, and everywhere heißt. Paul hatte den Song ursprünglich geboren und schrieb:
Everywhere, knowing that love is to share
Each one believing that love never dies
Watching their eyes and hoping I’m always there
Der Text und die wundervolle Harmonie die der Song ausstrahlt hat mich bis heute nie los gelassen.
Es ist ein Spiegel der damaligen Zeit, ein Stück meiner behüteten Jugend.
Ja es ist vielleicht sogar die grüne Wiese mitten in der Großstadt, oder der erste zarte Kuss eines jungen Heranwachsenden der nichts sehnlicher zu wünschen scheint als das der Sommertag mit seinem lauen Abendwind nie aufhören wird ihm den Kopf zu verdrehen.
Jetzt und hier denke ich an meinen Freund Wolle mit dem ich soviel erlebt habe. Mein Sohn spielt heute noch die Gitarre, die er lange Zeit bei Bohlen gezupft hat und die wir beide in einem Shop in Miami gekauft hatten…
Manchmal erwache ich dann aus meinen Gedanken und spüre die plötzliche Melancholie in mir. Wie sagte ich hier schon so oft, Melancholie ist das wundervolle Gefühl traurig zu sein. Traurig zu sein, dass die Welt von damals nicht kopierbar ist und man dieses Gefühl von Harmonie welches wir damals unter den Menschen hatten, nicht herüberretten oder gar bis in die heutige Zeit haben einfrieren können.
Wer die Zeit so wie ich erlebt und gelebt hat der versteht sicher was ich meine. Daher bin ich heute nicht nur meinen Eltern sondern jedem dankbar der mich am Leben nicht gehindert hat, sondern mir das Gefühl gegeben hat mein Leben leben zu dürfen.
Es waren meist die Songs der Beatles die wir abends gemeinsam sangen und an die auch Marina sich so gerne erinnert. Denn es sind unsere gemeinsamen Erinnerungen, Erinnerungen an das aufwachsen unserer Kinder an die vielen guten Freunde und an ein reiches, wundervolles Leben in einer aufregenden Epoche des vorigen Jahrhunderts…
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Foto/Text JK 21/10/2016