Es hat lange gedauert, bis jemand mit „Brief an mein Leben“ einem Thema Aufmerksamkeit widmet, welches tief drin in uns allen schlummert. Heute nennen wir es Burnout, von Ausgebrannt und beschreiben damit ziemlich lax, einen Zustand, der uns an die eigenen Grenzen bringen kann, und immer öfter wird.
Es ist der Stress, wir verteufeln ihn als Krankmacher, dabei hält er uns eigentlich am Leben. Aber genau er, gilt als Ursache zahlreicher Krankheiten und als Kollateralschaden des modernen, hochtourigen Alltags. Stress wird für Schlafstörungen verantwortlich gemacht und für Depressionen. Er soll schuld sein, wenn sich Muskeln verspannen, das Gemüt überreizt ist. Stress führt in den Burn-out, so lautet die häufige Diagnose, sorgt für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Magengeschwüre.
Aber wir deuten oft die Vorzeichen nicht, oder nicht richtig. Es fängt mit banalen Dingen, wie Gereiztheit an. Na ja dann hatte ich halt schlechte Laune…
Blödsinn, bereits hier beginnt die Heimtücke dieses Ausbrennen und wo es endet, steht nirgends festgeschrieben.
Ob für ein paar Tage in den Streichelzoo, oder aber in die wattierte Zelle, wer weiß das schon genau. Da spielen oft zu viele Faktoren eine Rolle, welche wir scheinbar nicht <mehr> in der Hand haben.
Auffällig wird es immer auch dann, wenn einem eigentlich banale alltags Szenen Regungen abverlangen, welche man von sich nicht kannte oder welche man zumindest kontrollieren konnte. Fehlt einem diese Kontrolle plötzlich, sollte man achtsam mit sich selbst sein oder werden.
Wenn einen wie mich, der zugegebener Maßen ein Herzmensch ist, die Gefühle und Emotionen zu arg ergreifen, ist es noch schwerer eine Linie, Grenze, zu ziehen. Aber einer wie ich hat auch den Vorteil das Leben zu kennen, es erlebt, gelebt zu haben und daher sich auch besser zu er/kennen.
Ich bin dann mal weg, ob 2 Tage, 2 Wochen, oder gar 2 Monate, wer weiß das schon und schlimmer noch, wer will das wissen.
Die Leserschaft ist eher überschaubar und in sofern schnell über Zeit und Raum informiert.
Der Rest, doch eher und immer so mit sich selbst beschäftigt, dass er nicht einmal auf einen 3. Weltkrieg reagieren bzw. dessen Ausbruch mitbekommen würde. Für jene gibt es wesentlichere Dinge, Katzenfotos, Leute denunzieren, lügen, halt irgendwie den Tag vertrödeln und anderen Leuten die „Mutti“ sein, die einem dann noch das schlechte Gewissen überreicht.
Brauche ich die? Nein!
Darum schreibe ich nun mal den Brief an mein Leben…
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Foto/Text JK ©11/07/2016