Am Raureif der Wiesen fliegen wir heute vorbei
Der Tag wird erkennbar doch er wirkt noch recht scheu
Vier Augen ein Lenkrad fliegen wir in die Stadt
Da steht der alte Funkturm der uns immer begrüßt hat
Lang schon steht der Gute auf unserer Rute
Hat uns tausend Mal gefunden und einfach zugewunken
Waren nicht immer froh wenn wir ihn zu schnell gefunden
Wie ein Leuchtturm in der Brandung sagt er scheinbar hallo
Die Luft riecht heute wie damals in den 70er Jahren
Nur die Autos erscheinen schmaler wie sie damals mal waren
Da rechts geht es zum Ku-Damm vielleicht sollten wir es wagen
Die Curry am Ku-Damm wird der Magen schon vertragen
Und dann höre ich sie rufen unsere quietschende Türe
Das Zimmer die Küche die alten Gerüche
Bald sind wir zu Hause in der Stadt unserer Brüche
Und die Welt wird plötzlich still und die Haut plötzlich kalt
Alles dreht sich im Kreis hier waren wir Kind und heute alt
Uns erreicht plötzlich doch diese Melancholie
Denn sie weiß wie es war jedoch nicht was noch wird
Und so sitzen wir abends wieder mal in der Stube
Und im Weinglas scheint die Kerze mit glutroter Farbe
Berlin du warst immer die eine die ich meinte
Bei dir war ich alles nur nie ganz alleine
Und kommt irgendwann auch mal der letzte aller Tage
So weiß ich wie es riecht und dank dir nichts versäumt habe
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Foto/Text JK „BERLIN“ ©10/03/2016