Schöne neue Welt?

Vorgestern sah ich den TV-Film „Jungfrauenwahn“ und gestern dann Buschkowsky, den Ex-Bürgermeister von Neukölln, einem Brennpunktmanager der erkannt hat, dass wir Bevölkerungskreise mit Migrationshintergrund im Land haben, die ein völlig anderes Frauenbild haben, als es bei uns üblich ist, bei denen das Menschsein eigentlich nur beim Mann beginnt und Frauen eine dienende, gehorchende Rolle zukommt. Also, dieses andere Geschlechterbild, ich sage mal, aus vordemokratischen Kulturen, das ist ja überhaupt nicht neu, und insofern verstehe ich die Überraschung nicht.
Auch ich kenne das Wort mit dem die Jungen oft leicht zu ködern sind:

Verantwortung für die Familie tragen, das grassiert selbst in deutschen Familien. Der Sohn wird zum Oberhaupt wenn der Vater kränkelt, nicht mehr da ist oder gar gestorben ist.

Somit ist die Bürde, die ihm auferlegt wird eine schwere Last und grade in der muslimischen Welt eine erwartet Verantwortungsvolle.

Frauen stören das System meinen die Protagonisten und ich frage mich ist das vielleicht der richtige Film zur richtigen Zeit? 
In „Der Jungfrauenwahn“ zeigt Güner Balci, wieso es für junge Muslime immer noch lebensgefährlich „sein kann“, sich sexuelle Freiheit zu erlauben. 

Buschkowski sagt uns wir müssen genauer hinschauen und uns dem Thema stellen,. Bevor es uns überrollt.

Und die vielen Dunja´s im TV sagen uns Gebetsmühlenartig jeden Tag aufs neue, lernt einander zuzuhören, lernt von einander und bleibt bei allem menschlich, bitte.
Und ich frage mich, nachdem mir von Koran, Bibel, Weltanschauung, Religion bald der Kopf platzt, wo ist die Mitte, wer hat denn nun abzulassen von seinem Recht. Wer zieht für uns Menschen aus all dem die Quintessenz und gibt uns allen einen meinetwegen heiligen Frieden???
Wird die Welt nicht ungerecht? Ungerecht weil sie irgendwen immer beschneidet und macht uns das nicht auch zornig?
Es gibt nicht die eine kleine Brücke über die wir nur gehen müssen um Frieden zu finden.
Wir werden hier bei uns nicht den Frieden finden, solange Kinder muslimischer Einwanderer den Preis dafür zahlen, wenn ihre Eltern, Onkel und Brüder darauf bestehen, dass sie sich an die traditionellen Regeln und Gesetze halten? 

Wenn für sie nicht gelten soll, was in unserer Gesellschaft, in der sie jetzt aufwachsen und leben, selbstverständlich ist.
Solange wir damit leben sollen, dass die größte Verfehlung, die sich jungen Frauen und Männer zuschulden kommen lassen können, die freie Wahl eines Partners und Sex vor der Ehe sind, weil der nicht nur die Frau entehrt, sondern die ganze Sippe, wird es eng mit der Integration. 

Von der Verteufelung weiblicher Sexualität, ja von schier unüberwindbaren kulturellen Differenzen in muslimischen Gemeinschaften, die mitten unter uns ihre verheerende Wirkung entfaltet ist in dem Film die Rede. Es erzählen junge Muslime aus Berlin, es sind die Geschichten aus unserem Alltag, die erschüttern oder zumindest irritieren, weil schnell klar wird, dass es kaum Interventionen von außen gibt. 

Frei zu leben schafft immer noch nur, wer sich selbst auf den Weg zu machen wagt. 
So denke ich denn, nach allem was ich mir angelesen und daraus gelernt habe, nur deren eigene Eltern können ihnen diese Freiheiten (mit) geben, die in unserem Deutschland selbstverständlich sind und von dem viele junge Muslime bisher nur träumen können…

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Foto/Text JK ©02/03/2016

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