Ich staune ab und zu über mich selbst, ja ich erschrecke darüber die 60 fast erreicht zu haben. Nie im Leben hätte ich gedacht einmal in die Situation zu geraten die 60 so nahe zu wissen und doch muss ich grade jetzt an Thomas Manns Roman Joseph und seine Brüder denken, dessen berühmter Anfang lautet:
„Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. Sollte man ihn nicht unergründlich nennen?“
Unergründlich ist er mit Sicherheit nicht, aber doch erscheint er mir fürchterlich tief .
Die Welt hat sich geändert und die Zeit hat mir wie allem ihren Wandel aufgezwungen beziehungsweise wie im Fluge aufgedrückt.
Heute kommt es mir so vor, als sei der Wandel total und das noch Bleibende gering.
Und doch bin ich zufrieden mit der eigenen Bilanz, wobei mir natürlich bewusst ist, dass man seine Zeit nur dann reüssieren kann, solange man sich selbst auch noch auf der Höhe der Zeit sieht und kann von Glück sagen, dass mir das anscheinend immer wieder gelungen ist.
So ich meinen Wegbegleitern Glauben schenken darf…
Sicher leben wir und somit auch ich mit erreichen der Zahl 60 ein stürmischeres Leben. Die politischen Verhältnisse, die ökonomischen Bedingungen, die Lebens- und Umgangsformen sind dabei sich rasant zu verändern. Auch ich werde mich sicher verändern, andernfalls gäbe es mich wohl nicht mehr all zu lange.
Aber bei allem was kommt, bleibt, gewesen ist und war, war ich willentlich, unwillentlich immer ein aufrechter Teil meiner großartigen Geschichte…..
JK.
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Wenn dein Leben einmal reif ist
denkst du oft und einsam nach
ob wohl alles gar so fein ist
das du einst im Leben tatst
Wenn dein Leben einmal reif ist
und der Horizont kommt nah
dann träumst du von alten Freunden
die schon lange nicht mehr da
Und du sitzt beim trocknen Weine
deine Seele spiegelt sich im Glas
was im Leben wirklich fein ist
du hattest alles, sehr viel Spass
Plötzlich ziehen die Gedanken
wie ein Strudel dich herein
in dein wundervolles Leben
du möchtest noch mal zwanzig sein
Doch die Demut lässt dich schweigen
zeigt dir ihr ruhigstes Gesicht
deine Wünsche können bleiben
nur neue Jugend bringt sie nicht
Wenn das Leben einmal reif ist
genieß die Stunden jeden Tag
sag den Freunden dass du Freund bist
erfüll mit ihnen jeden Tag
Schon bald fallen braun die Blätter
der Herbst des Lebens er zieht ein
nutz nun jede deiner Chancen
bleib was du warst und bist mein Freund
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Foto/Text JK ©17/02/2016 ll
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