Ist Lafer Lichter lecker oder holen wir die Kochprofis…

Gäbe es ein Rezept für diejenigen, die ihre guten Vorsätze nicht schon wieder vergessen haben und sich im neuen Jahr gesund ernähren wollten. Es würde ja vielleicht schon reichen, sich halbwegs gesund zu ernähren. Wenn zum Beispiel eine von drei täglichen Mahlzeiten zum großen Teil aus Gemüse bestünde, hätten viele schon viel gewonnen…
Aber wenn wir mal vom Essen absehen, wer bitte hat denn nun das richtige Rezept, für was auch immer? Mich beschleicht seit langem der Gedanke, dass die Menschen, die sich echte Gedanken leisten, also jene mit richtigen Emotionen und Empathie, eben auch jene sind, die am Ende doch sehr gradlinig sind in ihrem Gedankengeflecht und es nur schwer schaffen das „Gemüse“ in Form von Meinungen mal auszutauschen. Lautstark prügelt man aufeinander ein, die sozialen Netzwerke sind zu einem Stimmungsbarometer der Nationen geworden. Niemand analysiert mehr sauber, niemand kommt mehr durch, ohne gleich als Rechter eingestuft zu werden, um letztlich am Kreuze zu enden.

Die Meute brüllt hängt ihn auf und so brüllt man hin und her ohne Pause und am Ende gerne immer öfter ohne jeglichen Verstand.
Das politische Personal lebt es uns schließlich öffentlich vor und droht nicht nur in Bayern, mit Klage, sondern auch gleich mit Majestätsverweigerung. Der Philosoph Wolfgang Eilenberger beschrieb unsere derzeitige Europapolitik neulich so:
„Wir sind am Ende der zentralen Lebenslüge einer ganzen Generation von Europäern angelangt. Ich bin jetzt 43 Jahre alt. Wie viele andere habe ich mir vorgemacht, das konkrete Leid, das in den Ländern des Nahen Ostens, Asiens und Afrikas den Alltag von Milliarden Menschen prägt, ließe sich für die kommenden Jahrzehnte lebensweltlich auf Distanz halten. Wir hegten die Illusion eines Kerneuropas als mauerloser Paradiesgarten in einer Welt des Elends. Damit ist es vorbei…“

Ja da hat er vielleicht Recht und vielleicht haben sich all die helfen Woller einfach verritten und wollen nun nicht wahrhaben dass man sie aus ihrem Paradiesgarten vertreibt.

„Unsere Gesellschaft hat sich in den vergangenen zwölf Monaten als außerordentlich resilient, aktivierungsfähig und selbstmobilisierend gezeigt. Möglich, dass man in 20 Jahren sagt: Das war ein Wunder! Es ist sehr viel Gutes getan worden, auf das man stolz sein kann. Viele Helfer haben erkannt, dass der Staat nicht alle gesellschaftlichen Probleme lösen kann. Also haben sie sich selbst organisiert in Netzwerken. Es regiert überwiegend ein guter Wille im Kantschen Sinne. Das hat mich positiv überrascht. Andererseits zweifle ich, ob und wie diese tätige Empathie stabilisierbar sein wird. Wir reden hier ja von Prozessen, die Jahrzehnte des Einsatzes und der Fürsorge erfordern….“

Auge um Auge, Zahn um Zahn geht es in den Netzwerken, in den Familien und an jeder noch so verschissenen Stammtisch Runde zur Sache. Oft, egal von wem, wird dabei ein bereits lange widerlegtes Meinungsbild hervorgeholt und angestiftet und selbst von wohl geistig verwirrten Imamen noch angezettelt oder auch stillschweigend nicht verhindert.

Solange ich denken kann gab es natürlich auch Probleme beim Zusammenleben der Kulturen. Hat einen in den 70ern eine in Berlin geborene Türkin hinter einer Bühne scharf angemacht, war sie über sich so selbsterschrocken, dass sie dir sagte lass das nur nicht meine Familie wissen.

Daran hat sich lange Zeit nichts geändert und auch heute wird es sicher im einen oder anderen Fall Probleme geben. Heute entscheiden immer mehr Frauen auch mit islamischem Hintergrund selbst. Ich erinnere mich noch genau an den kleinen Frauenhintern der mit mir 2010 „mangels“ Möglichkeiten die Matratze teilte. Selbst die Eltern der „Kleinen“ wussten Bescheid und haben ihre Tochter nicht verstoßen weil sie die Nächte Arsch an Arsch mit einem 30 Jahre älteren, nicht muslimischem Knacker in Berlin verbrachte.

Die Welt hat sich verändert und das nicht nur im Sinne der derzeitigen Flüchtlingsproblematik.

Ich selbst habe lange daran geknabbert, was es doch für Arschlöcher im eigenen Umfeld gibt, denen man noch kurze Zeit vorher das eigene Leben anvertraut hatte. Enttäuschungen dank Täuschungen.

…und das nicht grade knapp.

Aber wenn man einmal ehrlich ist dann hat sich nun zwar nicht das gesamte Bild der Menschen verändert. Arschlöcher gab es zu jeder Zeit und auch über die Grenzen hinweg, jedoch sehe ich es auch zumindest für mich nicht grade als sinnstiftend und damit lebensintensivierend an, wenn es diese Überhaupt nicht gäbe.
Doch bleibt es derzeit problematisch, denn wir reden heute über Fremde in diesem Sinne.
Ich möchte mich daher an einer Debatte darüber was, wieviel, von wem und so weiter garnicht mehr anschließen, gebe aber mal ein Szenario zum Besten, welches ich auch belegbar beschreiben kann:
Folgt mir mal gedanklich nach Südbaden, auf eine kleine ländliche Idylle mitten in den Weinbergen, umrahmt von Bergen, Seen und Flüssen. Niemand käme auch nur auf den Gedanken, es könne dort je einen Unfrieden geben. Und dann legt mal eine Waffe auf den Tisch, wenn sich etwa 30 „Deutsche“ Eigentümer treffen, die über das weitere Vorgehen in Sachen Wohneigentum in den Entscheidungsprozess kommen müssen.
Ich weiß garnicht wie viele Anwälte sich grade in der Anlage dumm verdienen, wäre mir aber sicher, die Waffe wäre irgendwann im Spiel.

Außerhalb der Bis zu 3-4 Mal im Jahr eingenommenen Kampfzone, gelingt es den beteiligten Streithähnen bisher, sich „Zum Glück“ aus dem Wege zu gehen.

Bei allem Respekt und aller Duldung noch so verschiedener Ansichten sollte man jedoch endlich aufhören, Gegenwarten in Zukünfte hochzurechnen. Gesellschaften sind und waren noch nie stabil ebenso soziale Entwicklungen niemals linear.
Um unseren Verstand und damit uns selbst widerstandsfähiger gegen die alltäglichen kleinen Krisen, ebenso wie die großen Herausforderungen zu machen, muss man aufhören, jegliches unerwartetes Geschehen als „Krise“ zu deuten, und stattdessen mit einem permanenten Gestaltwandel der Gesellschaft und damit auch einem Wandel der jeweiligen Anforderungen zu rechnen lernen. So wie wir uns täglich dem Wetter anpassen müssen wir auch die Probleme des Lebens neu beurteilen und einordnen und notfalls auch Schneeketten griffbereit halten.

Sich dies einmal vor Augen zu halten, sehe ich ebenso wichtig wie das regelmäßige Hinterfragen der oft nur selektiv berichtenden (Sozial)Medienmeute…

Vielleicht sollte man da etwas auf Johann Wolfgang von Goethe hören, der sagte nämlich den klugen Satz:

Gottes ist der Orient!

Gottes ist der Okzident!

Nord- und südliches Gelände

ruht im Frieden seiner Hände…

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Foto/Text JK ©22/01/2016

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