Eins zwei drei, entzaubert und vorbei…
Wie war das noch gestern, da sind wir oft wochenlang herumgelaufen um uns für den Tag der Tage vorzubereiten. Aldi und Co. hatten ja bereits im September Panik gemacht und uns ermahnt dieses Jahr könnten die Lebkuchen, Stollen und Weihnachtsmänner nun wirklich knapp werden, also „kaufen“, jetzt, hier!
Und wenn wir mal ehrlich sind, dann haben wir dem sogar ein bisschen Gehör geschenkt, denn ist nicht dieses Jahr eh alles auf den Kopf gestellt anders.
Wer erinnert sich nicht an das Chaos mit Charlie Hebdo, da fing alles an. Plötzlich fühlten wir uns alle solidarisch bedroht von diesen fanatischen Irren. Angst ging herum, Angst ist nie ein guter Ratgeber dachte ich noch und schon wurde meine zugegebener Maßen abgegebene Einzelmeinung bestätigt. Angst und Ausgebrannt waren wenig später die Ratgeber für ein Hirn, welches bereit war den selbstgewählten Tod mit vielen unschuldigen Mitreisenden zu inszenieren.
Die Mittel für einen Selbstmord sind fast schon banal, man nehme einen Dienstflieger, einen günstigen Augenblick und man schalte die letzten verbliebenen Hirnzellen einfach ab.
Und dann dieser ganze Krieg, über den wir oftmals schon hinwegsehen weil er uns sonst den Tag vielleicht versauen könnte.
Eines habe ich dann in diesem Jahr noch gelernt:
Das Lied einer ist immer der Loser, stimmt auf den Punkt. Denken wir mal an Madam Merkel, lässt sie ein junges Mädchen weinen, dass gerne Deutsch werden will ist sie das Arschloch der Nation und geht sie hin um eine humanitäre Katastrophe an der Ungarischen Grenze zu verhindert ist sie das Arschloch. Welche Logik sich dahinter verbirgt konnte mir übrigens bis zum heutigen Tag kein Arschloch-Rufer genau erklären.
Ich habe mich in diesem Jahr öfter als sonst gefragt wo das alles noch hinführt. Aber ich bin nicht der Allmächtige der darauf auch noch Antworten parat hätte, welche man einfach mit Handauflegen verteilen und anwenden könnte.
Vielleicht sollte man sich wieder einmal bewusst machen wie arme Leute leben und einen Tag und eine Nacht auf einer Farm bei einer sehr armen Familie verbringen.
Ich erinnere mich an eine kleine Geschichte vom Vater und Sohn, die dieses Experiment einmal machten.
Für einen Tag und eine Nacht zogen sie aus und als sie wieder zurückkehrten, fragte der Vater seinen Sohn:
„Nun wie fandest unseren Ausflug?“ „Sehr interessant!“ antwortete der Sohn.
„Und hast du gesehen, wie arm die Menschen sein können?“
„Oh ja, Vater, das habe ich gesehen.“
„Und was hast du also daraus gelernt?“ fragte der Vater.
Und der Sohn antwortete:
„Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben und die Leute auf der Farm haben vier. Wir haben einen Swimmingpool, der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, und sie haben einen See, der gar nicht mehr aufhört. Wir haben prächtige Lampen in unserem Garten und sie haben die Sterne. Unsere Terrasse reicht bis zum Vorgarten und sie haben den ganzen Horizont.“
Der Vater war sprachlos.
Und der Sohn fügte noch hinzu:
„Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind.“
„Das Leben hat immer genau den Sinn, den man bereit ist, ihm zu geben.“
Das war immer mein Leitsatz, nach dem habe ich mich ausgerichtet und werde ich mich wohl auch 2016 ausrichten, jedoch wenn ich ganz aus dem Herzen heraus ehrlich bin, dann hat er in der letzten Zeit ein Paar Kratzer bekommen die zumindest schwer aufzupolieren sind…
Euer JK
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Foto/Text JK ©27/12/2015
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